Hinter jedem Stein steckt ein Mensch…
„Stolpersteine“ – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.
Er sagte einmal … Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.
Gunter Demnig ist 1947 in Berlin geboren, hat sich aber mit seinem Atelier 1985 in Köln niedergelassen.
Seine Art an Menschen zu erinnern sind die Straßen.
Im Jahr 1990 hat er eine Farbspur gelegt auf der Straße vom ehemaligen Zigeunerlager Bickendorf zum Bahnhof Deutz. Damit wollte er an die Verschleppung der Kölner Sinti und Roma erinnern.
Und seine ersten „Stolpersteine“ verlegte Demnig 1997 in Berlin-Kreuzberg und Köln – und das ohne Genehmigung.
Aber was genau sind eigentlich „Stolpersteine“?
Das sind Gedenksteine, eingelassen in die Straße und zwar vor den Häusern, in denen einst Menschen gelebt haben, die in der Nazizeit vertrieben und ermordet worden sind.
Die Namen der betreffenden Menschen sind auf diesen Gedenksteinen zu lesen.
Inzwischen liegen in über 500 Orten in Deutschland solche Stolpersteine, aber auch in Ländern wie Österreich, Ungarn und den Niederlanden findet man sie. Es sind weit über 15.000.
Unter anderem eben auch in der alten Kaiserstadt Aachen. Hier gibt es 23 davon.
Die Aktion Stolpersteine in Aachen wird von Privatpersonen, Vereinen und Aachener Schulen initiiert und viele übernahmen auch Patenschaften.
Die Stolpersteine sind jeweils ein Messingquader mit Name, Lebensdaten und Schicksal der Menschen und wurden vor dem letzten, frei gewählten Wohnhaus des Opfers gelegt.
Im einzelnen finden Sie die Stolpersteine in Aachen an diesen Orten:
Moltkestr. 15 – der erste Aachener Stolperstein
Elly Ortsmanns, in sog. Heilanstalt Kalmenof wegen einem spastischen Leiden getötet worden
Lothringer Str. 107
Hermann Levy, gestorben im Lager Sobibor
Heinrichsallee 59
Heinrich Levy, gestorben in Theresienstadt
Ruth Levy, gestorben in Theresienstadt
Selma Levy, gestorben in Theresienstadt
Friedensstr 8
Emil Levy, gestorben auf der Flucht in Mexico
Bernhard Levy, auf offener Straße in Haaren erschlagen
Albert Levy, gestorben in Auschwitz
Salierallee 7
Anna Amberg, gestorben im Lager Sobibor
Pastorplatz 1
Edith Frank
Margot Frank
Anne Frank
Freunder Landstr. 60
Netta Heumann, gestorben im Lager Sobibor
Hilde Borkowski, gestorben im Lager Sobibor
Ingeborg Lisette, gestorben im Lager Sobibor
Simon Borkowski, deportiert nach Litzmannstadt – heute Lodz, am Kriegsende für tot erklärt
Richardstr. 7
Fredy Hirsch – Flucht in die Tschechoslowakei, dann interniert nach Theresienstadt, deportiert nach Auschwitz und dort ermordet
Triebelstr. 2
Lili Frankenstein, getötet im Vernichtungslager Izbica
Trierer Str. 723
Josef Mathes, deportiert nach Sobibor, am Kriegsende für tot erklärt
Tina Mathes, deportiert nach Sobibor, am Kriegsende für tot erklärt
Erich Mathes
Else Elkan, gestorben in Auschwitz
Ernst Elkan, deportiert nach Auschwitz, am Kriegsende für tot erklärt
Es sind Erinnerungen an eine der unrühmlichsten Zeiten Deutschlands. Und dennoch oder gerade deshalb sind sie wichtig.
Diese Zeit und die Machenschaften der damals Herrschenden darf nicht vergessen werden und so ist ein Projekt wie das Projekt „Stolpersteine“ von Gunter Demnig mehr als zu begrüßen.
Jeder Einzelne von uns kann die Patenschaft für so einen Stolperstein übernehmen und sorgt so für die Erinnerung an Menschen, die qualvolle Leiden und hasserfüllte Verfolgung über sich ergehen lassen mussten.
Über die Seite stolpersteine.com können Sie Kontakt aufnehmen und hier finden Sie auch alle weiteren Informationen über die Stolpersteine.