Eine lange Geschichte und viel Kunst und Kultur – das Rathaus der Stadt Aachen
Aachen – die kleine große Universitätsstadt ganz im Westen der Bundesrepublik, im Dreiländereck Belgien/Niederlande/Deutschland – hat sehr viele schöne historische Gebäude.
Eines davon ist das Rathaus mit einer Fassade, die ein reines Bilderbuch ist.
Es wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut als Zeichen der bürgerlichen Freiheit, auch wenn man dem Königshaus gegenüber einen Kompromiss einging und einen eigenen Saal für das Krönungsmahl einrichtete.
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Immer wieder wurde das Rathaus zerstört – so auch im Jahr 1656 durch einen großen Brand in der Stadt. Ersetzt wurden die damals niedergebrannten Teile im Barockstil, wie das ganze Rathaus im 18. Jahrhundert zu einem Barockschloss umgestaltet wurde. Zeugnis davon gibt heute noch der Weiße Saal.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Rathaus aber nach und nach wieder in den Urzustand zurückversetzt und obendrein mit neugotischen Gemälden, Reliefs und Skulpturen versehen. Aber schon kam die nächste Katastrophe und 1883 wurden schon wieder Dächer und Türme durch ein Feuer vernichtet. Erst 1902 war die Erneuerung abgeschlossen. Und dann kam der 2. Weltkrieg und mit ihm Bomben, die auch das Rathaus nicht verschonten. Ende der 40er begann man mit dem Neuaufbau und in den 70er Jahren kümmerte man sich auch um die Innenräume.
Und nun stehen Sie auf dem Marktplatz in Aachen und sehen sich die Fassade des Rathauses an.
Es ist wunderschön. Es ist die Nordfassade des Gebäudes und dargestellt sind der thronende Christus, Karl der Große samt einer Miniatur der Marienkirche, Papst Leo III und sage und schreibe 50 Statuen deutscher Herrscher – 31 davon wurden in Aachen gekrönt.
Aber das ist nicht alles.
Unterhalb der Fenster des Kaisersaals sind Symbole in Reliefform dargestellt für Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Mathematik, Astronomie; 14 Zeichen der Zünfte, Theologie, Philosophie, Jurisprudenz, Medizin, Baukunst, Maschinenbau und Chemie.
Wiederum darunter gibt es Wappen zu sehen, z.B. von Kurköln, Kurpfalz, dem Bischof von Lüttich oder dem Abt von Kornelienmünster – um nur einige zu nennen.
Den Haupteingang bildet eine Bronzetür – erschaffen 1965 vom rheinischen Bildhauer Ewald Mataré. Und dann der Aufstieg in den Reichssaal – die Kaiserstiege – mit einem Relief der Heiligen Drei Könige.
Die Westseite des Rathauses besteht zum einen aus einer Bogenarchitektur von 1200 mit Erneuerungen aus dem 19. Jahrhundert.
Im Jahr 1979 wurde der Marktturm fertig, mit einem Glockenspiel mit 49 Glocken.
Auch die Südfassade ist Beleg für die Baukunst mehrerer Epochen.
So gibt es aus der Karolingerzeit den Sockel, Mauern und Fenster im Obergeschoss aus dem 14. Jahrhundert, Treppenanlagen aus Mitte des 19. Jahrhunderts und um 1900 wurden die Fenster im Erdgeschoss eingebaut. Auch hier gibt es wieder Darstellungen von einigen mehr oder weniger wichtigen Menschen, so von Alkuin – einem Lehrer und Freund Karl des Großen, von Einhard – dem Biograph Karls und noch einige andere.
Der Granusturm an der Ostseite stammt bis zu einer Höhe von 20 m aus dem Jahr 788 und wurde erst 1130 um 14 m erhöht.
Das ist alles nur im Außenbereich.
Im Inneren des Rathauses befindet sich natürlich der Sitzungssaal des Stadtrates – entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erst 1975 entdeckte man hier alte Deckengemälde und hat sie dann auch freigelegt. Dargestellt sind die platonischen Tugenden (1628) und Ausschnitte aus der antiken Sagenwelt (1730).
Hier finden Sie auch Portraits von Kaisern und Kaiserinnen.
Der Weiße Saal wird zu Repräsentationszwecken genutzt und mittlerweile können Sie hier auch heiraten.
Hier gibt es Wandbilder von Menschen, die am Aachener Friedenskongress 1748 teilgenommen haben.
Ach ja – der Krönungssaal, das Zugeständnis der damaligen Erbauer an das Königshaus.
Hier wurden die Krönungsmahle abgehalten und heute findet hier jedes Jahr wieder die Verleihung des Karlspreises statt.
Es gibt an den Wänden 8 Fresken mit Darstellungen aus der Geschichte von Karl dem Großen.
Die Originalfigur von Karl dem Großen aus dem Jahr 1620 ist sicher im Rathaus untergebracht und wurde durch eine Kopie am Marktbrunnen ersetzt. Leider war das nötig, weil die Figur immer wieder mutwillig beschädigt wurde.
Wenn Sie also Aachen einmal einen Besuch abstatten – versäumen Sie nicht das Rathaus zu besichtigen. Sie werden neben den hier kurz angerissenen Dingen noch viel mehr Interessantes finden und es ist nicht zu viel versprochen – es ist einfach wunderschön!
Hotels & Unterkünfte in der Nähe des Rathauses
Glückwunsch zu der tollen Webseite! Nach langer vergeblicher Suche im web war dies die 1. Seite, welche die Nordfassade des Aachener Rathauses mit dem Eingangsportal genau beschrieben hat.
Danke für das Kompliment, wir lieben einfach die Stadt Aachen und besonders das Rathaus! 🙂